Der erste Einsatz der Minigärtner war sehr gelungen. Wir hatten viel Spaß und natürlich probierten wir am Anfang erst einmal alle unser neues T-Shirt und ihr Cappi an. Herr Schwarzkopf zeigte uns an einem Freilandrosenbeet, wie man erreicht, dass eine Rose so schön langstielig wächst und wir Minigärtner erprobten uns im Ausbrechen der Seitentriebe, was eher schwierig war, denn die Blätter sollten ja nicht beschädigt werden. Auch fanden wir interessant, dass eine Pflanze mehr Knospen treibt, wenn man die Blüten immer wieder abschneidet, weil die Pflanze keine Samen ausbilden konnte.
Nach einem bisschen Theorie sollten nun aber die Rosen geerntet werden, Herr Schwarzkopf zeigte, dass es dafür eine spezielle Schere gibt, die die Rose abschneidet und zugleich festhält – sehr praktisch. Herr Schwarzkopf machte vor, wie’s geht und legte die abgeschnittene Rose vorsichtig auf seine linke Armbeuge. “Wie so ein Baby”, meinte Theo. Doch stopp! Da fehlte doch noch etwas – die Handschuhe, denn Rosen können fürchterlich pieksen. Also verteilte Herr Schwarzkopf gelbe Schutzhandschuhe. “Hat eine Rose Dornen oder Stacheln?”. “Dornen” meinten die einen, “Stacheln” die anderen. “Im Volksmund sagt man ja Dornen, aber tatsächlich haben die Rosen Stacheln”, klärte uns Herr Schwarzkopf auf, “weil die Stacheln nur außen auf dem Stiel wachsen und leicht abzustreifen sind – wie wir später beim Abdornen ausprobieren konnten, doch das kam erst viel später. Die Minigärtner ernteten nun in Zweiergruppen und waren bald mit großen Rosenbündeln beladen. “Ganz schön schwer, die wiegen ziemlich viel”, meinte Piet und war froh, dass sein Partner ihm einen Teil der Rosen abnahm. Dann ging es nach innen an die Sortiertische, wo die Rosen nach Größe geordnet wurden. Anschließend wurden die Rosensträuße gebunden. “Mikado spielen”, nannte das Herr Schwarzkopf, “also ganz einfach: die Halme parallel legen, damit sie beim Binden nicht gequetscht werden”. Ansonsten könnten sie eventuell nicht ausreichend Wasser aufnehmen und schneller verwelken. Beim Binden kam dann das Highlight des Tages: die Abdornmaschine, zwei sich drehende Noppenwalzen, zwischen die die Halme geschoben werden, damit die unteren Blätter und Stacheln der Rosen entfernt werden. Dabei mussten die Kinder die Rosen gut festhalten, damit diese nicht völlig in die Maschine gezogen wurden. Mit großem Hallo wurde die Leistungsfähigkeit der Maschine getestet: Wieviel Rosenhalme schafft die Maschine auf einmal? Was passiert, wenn man nur einen Halm reinsteckt u.s.w. “Schreddermaschine” nannte ein Minigärtner die Abdornmaschine, denn eine gewisse Vorsicht musste bei der Nutzung schon geboten sein. Zum Schluss wurden die Stiele noch auf der gleichen Höhe abgeschnitten, mit einem Gummi umwickelt und dann in ein Papier eingewickelt – fertig war der Blumenstrauß für die Mama!
Herr Schwarzkopf zeigte uns anschließend noch einen Teil seiner Gewächshäuser, wie sie beheizt und bewässert werden. Wir bestaunten die Vielfalt der Farben, Formen und Düfte der Rosen und die ausgefeilte Bewässerungstechnik der Tropfschläuche.