Letzte Woche gab es im Winzerbetrieb Hiller am Degerlocher Scharrenberg eine Weinlese der besonderen Art: 20 Mädchen und Jungen der Europa Minigärtner Stuttgart durften gemeinsam mit Weingärtner Joachim Hiller anpacken, die schönsten Trauben für die diesjährige Weinlese ernten und die Welt des Weinbaus mit allen Sinnen erfahren.
Für die Schüler:innen der Filderschule in Degerloch war es der Auftakt in ihr Minigärtnerprogramm.
Auf dem Weinberg der Familie erwartete neben dem nebenberuflichen Winzer Joachim Hiller auch sein Sohn Justus die Gruppe. Selbst Minigärtner im vergangenen Jahr half Justus nun seinem Vater tatkräftig dabei, die Minigärtner in die Weinlese und den Weinbau einzuweisen. Wie wird aus Trauben eigentlich Wein? Was ist ein Refraktometer und wie kommt es, dass der eine Wein eher süß und der andere Wein trocken ist?
Joachim und Justus Hiller klärten auf: Mit einem Refraktometer könne man messen, wie hoch der Zuckergehalt der Trauben ist. Die Auswahl der Trauben entscheide also schon, wie süß der Saft oder der Wein am Ende ist.
Auf engen Treppen ging es im Gänsemarsch zu den Weintrauben, die es an diesem Tag zu pflücken bzw. zu lesen galt. Ausgestattet mit Rebscheren und Eimern legten die Kinder los und füllten Eimer um Eimer. Einen Teil der Ernte durften sich die Minigärtner mit nach Hause nehmen. Die übrigen Trauben wurden am nächsten Tag in der Schule verteilt.
Mehr Infos und Bilder im Bericht von Teamleiterin Catherina Maier
Bilder: Catharina Maier Solveig Wappler-Niemeyer
„Mehrwert für das gesellschaftliche Zusammenleben“
Joachim Hiller unterstützt das Programm nicht nur als Partnerbetrieb, sondern auch als Regionalförderer. In Projekten wie den Europa Minigärtnern sieht er einen Mehrwert für unsere Gesellschaft:
„Im vergangen Jahr durften wir die Minigärtner durch unseren Sohn aus Teilnehmerperspektive kennenlernen und waren sofort begeistert von den vielen tollen und vielfältigen Angeboten, die die Kinder wahrnehmen konnten. Alles war zum hautnahen Erleben und Begreifen gedacht und die Experten brachten sich mit viel Expertise und Herzblut ein. Das merkte man jedes Mal aus den Erzählungen der Kinder. Und wenn sie dann noch etwas Geplanztes oder Geerntetes mit nach Hause bringen konnten, war es das Größte.
Auf der Suche der Projektgruppe nach neuen Sponsoren, kam dann bei uns die Idee auf, dieses Projekt durch meine Zahnarztpraxis als Sponsor zu unterstützen.
Wir unterstützen immer mal wieder kleine lokale Projekte mit einem Mehrwert für unser gesellschaftliches Zusammenleben, wie auch dieses eines ist.
Da wir auch selbst Weinbau im Nebenerwerb betreiben und oft erleben, wie die Familie und der Freundeskreis generationenübergreifend Freude am Schaffen im Weinberg hat, kam dann die Idee auf, auch den Minigärtnern das Erlebnis einer Traubenernte zu ermöglichen und nebenher noch ein paar wissenswerte Aspekte über den lokalen Weinbau vor ihrer Haustür zu vermitteln. Die Minigärtner haben die geernteten Trauben dann mit in die Schule genommen, wo am nächsten Tag Traubensaft für das Mittagessen in der Mensa gepresst wurde. So hatten auch die anderen Schüler noch etwas von dieser netten Aktion.“